Die erste Zeit daheim

Die Schmerzen werden von Tag zu Tag weniger. Mich ärgert nicht mal der Bauch, sondern meine Brustwirbelsäule. Ich fühle mich vom Bauch wie aufgebläht, ein bissle wie Oberbauchschwanger, aber das ist nicht so arg störend. Ich kann mittlerweile wieder auf beiden Seiten gut liegen und schlafen. Schmerzmittel nehme ich seit dem 1. Tag daheim schon nicht mehr. Allerdings würde ich mir welche für meinen Rücken wünschen…. der tut wirklich extrem weh. Aber nicht mehr so stark wie in der Klinik. Ich kann ihn durch im Bett liegen entlasten. Das Noppenkissen habe ich auch nicht mehr verwendet, denn in der Klinik habe ich es mir so arg immer wieder in den Rücken gerammt, dass ich nun hunderte kleinste Schorfwunden auf dem Rücken habe. Die jucken ab und zu echt fies.

Ende der Flüssigphase

Meine Flüssigphase endete gestern und starte nun in die Breiphase. Ich kam recht gut zurecht mit der Flüssigphase. Ich habe vermutlich eine Mahlzeit mehr zu mir genommen, als gewünscht, aber man muss nicht zwingend päpstlicher als der Papst sein. Das faszinierende ist, dass mein Adipositaszentrum drei Mahlzeiten am Tag vorgibt. Ob diese auch für die Flüssigphase gelten, war mir irgendwie nicht klar. Ich kaufte mir allerdings so einige Bücher zum Thema und lieh noch weitere aus der Bücherei aus und dort hieß es stets drei bis fünf – in einem Buch sogar sechs – Mahlzeiten je Tag in der Flüssigphase. Damit wäre ich mit meinen fünf Mahlzeiten sogar richtig gewesen. Ich ernährte mich von unterschiedlichen Suppen, meist Tütensuppen, Milchsuppe und Eiweiß-Shakes. Nur gut, dass mir diese immer noch schmecken. Ab und zu trank ich auch eine Brühe. Auch da streiten sich die Bücher drüber, ob es als Zwischenmahlzeit oder Getränk gilt. Ich wertete es als Getränk. Ich hatte immer mal wieder extrem kalte Hände und nach einer Brühe legte sich das.

Am zweiten Tag daheim nahm ich die Pflaster von den Wunden ab und freute mich darüber, wieder normal duschen gehen zu können. Eine Wohltat sag ich Euch!

Beginn der Breiphase

Mein erster Versuch ganz weiches Weißbrot mit Kräuterfrischkäse zu essen, lief semi gut. Ich habe es vertragen, allerdings kam nach ca. 3 Sekunden nach dem Schlucken des wirklich gut durchgekauten Bissen, eine Schmerzwelle von unten nach oben. Es war wie eine Art Minikrampf, wenn das Essen den Übergang der Speiseröhre zum Magen passierte. Vermutlich war die Wahl von Weißbrot einfach keine gute Idee. Bei Suppen hatte ich diese Art Schmerzen auch ab und zu, aber nicht bei jedem Schluck. Beim Trinken sind sie gar nicht da. Ich werde daher lieber die Finger vom Weißbrot lassen und lieber noch auf pürierte Suppen und Kartoffelbrei setzen. Vielleicht auch Spinat und Rührei probieren. Ich habe Zeit und muss mich nicht beim Kostaufbau hetzen.

Die Abnahme schaut derzeit sehr gut aus, wie Ihr anhand des Screenshots sehen könnt. Man soll sich normalerweise nicht täglich wiegen, da es für diejenigen oft zur unnötigen Anspannung und Frustration führt. Ich wiege mich allerdings seit über einem Jahr jeden Tag und werde es beibehalten. Es wirft mich nicht aus der Bahn, wenn es auch mal wieder nach oben geht, denn ich habe immer noch das Lymph-Lipödem und merke sehr genau, wenn meine Beine volllaufen. Schon vor der OP schwankte mein Gewicht manchmal tageweise um drei Kilo hoch oder runter.

Die Kleidung rutscht

Ich habe bereits angefangen erste Kleidungsstücke in Gr. 60 bis 64 aus meinem Kleiderschrank auszusortieren. Sie waren schon länger zu groß, aber nun sind sie wirklich wirklich übergroß. Auch meine normalen Hosen mussten ich zum Teil schon aussortieren, da sie anfangen zu rutschen. Ich hätte nicht erwartet, dass man sooooo schnell erste Veränderungen bemerkt. Mein Mann holte zwei Umzugskisten mit Kleidung vom Dachboden herunter auf denen stand: „Bei unter 130 kg öffnen“. Bis auf 5 Teile, passen mir alle Kleidungsstücke darin wieder. Ich freute mich manche Sachen wiederzusehen. Mal sehen wie lange ich sie noch tragen kann. 🙂

Ich habe auf jeden Fall nun einiges zu tun, denn die aussortieren Sachen wollen bei Vinted eingestellt werden und morgen geht es auch schon zum Hausarzt zum Fäden ziehen.


Kommentare

2 Antworten zu „Die erste Zeit daheim“

  1. Avatar von Renate Schulze
    Renate Schulze

    Hallo liebe Conny,
    Vielen Dank für Deinen Blog. Ich finde es sehr wichtig, zu wissen was auf einem zukommt. Ich wundere mich manchmal über verschiedene Fragen im Web und frage mich dann, ob sich die Leute nicht vorher informiert haben.
    Mir geht es wie Dir und wahrscheinlich vielen anderen auch. Schon seit einigen Jahren kaue ich auf dem Thema rum. Und werde immer dicker. Jetzt bin ich fest entschlossen, es durchzuziehen. Ich hoffe Du schreibst weiter an Deinem Blog
    Liebe Grüsse
    Renate

    1. Hallo Renate,
      ich drücke Dir ganz doll die Daumen. Ich war so lange unentschlossen und bin jetzt einfach nur froh es durchzuziehen. 🙂 Ich werde weiterschreiben. Ganz viele Themen schwirren mir schon im Kopf herum. 🙂
      Viele Grüße
      Conny

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