4 Monate Post-OP

Genau heute vor 4 Monaten wurde ich operiert und mein Magen wurde zum Schlauchmagen. Seitdem befasse ich mich sehr genau mit Kalorien und Nährwerten. Mittlerweile komme ich im Schnitt auf 1800 kcal pro Tag. An manchen Tagen lande ich auch mal drüber und habe um die 2200 kcal. Würde ich mehr Sport machen, wäre auch das völlig ok. Ich bleibe entspannt und sehe es als Learning. Manchmal bereite ich ein Gericht zu und wundere mich im Anschluss, dass es doch mehr Kalorien hatte, als angenommen. Dann ist es eben so und ich weiß für die Zukunft Bescheid. Ich mache mich nicht verrückt, wenn die Waage mal tagelang unverändert ist oder sogar mal hochgeht. Das ist kein Rennen, sondern ein Marathon.

Mein derzeitiges Gewicht liegt bei 111,1 kg. Ich war gestern sogar schon mal auf 110,4 kg, aber da es draußen wieder wärmer wurde, lagere ich sofort deutlich an Wasser ein. Ich merke das sofort in den Beinen.

Ja, man soll sich nicht täglich wiegen, ich weiß das. Aber ich mache es dennoch, eben weil es mich nicht verrückt macht und ich neugierig bin. Glücklicherweise plagen mich keine Ängste/Versagensängste oder ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn es mal nicht 100% läuft. Ich bemühe mich, lerne und probiere aus und bin sehr zufrieden mit dem Verlauf. Ein riesiger Vorteil für mich, denn ich weiß von Anderen, die regelrecht Angst vor Kalorien entwickelten, sich Essen bei Hunger versagen und sich teils quälen.

Die Abnahme verläuft langsam aber stetig. Um die 4 Kilo nehme ich derzeit im Monat ab. Laut Wissenschaft ist das eine halbwegs gesunde Abnahme. Sicherlich für Klinikstatistiken wäre es eher eine langsame Abnahme, manche Kliniken predigen den Patienten nur 1200 kcal maximal je Tag zu sich zu nehmen. Nicht so mein Adipositaszentrum. Es hieß ich soll möglichst mindestens 1500 kcal zu mir nehmen. Bei keinem Sport 1500 bis 1800 kcal und wenn ich zweimal die Woche Sport machen würde, dann auch bis zu 2200 kcal. Ich versuche im Rahmen zu bleiben, nur mit dem Sport happert es.

Ich war vor kurzen mit meinen Kindern das allererste Mal gemeinsam Rad fahren. Eine kleine 4 km Runde. Meine Knie schmerzten danach doch deutlich. Auch aufs Ergometer gehe ich, aber da brennen nach kurzer Zeit meine Oberschenkel. Wenn ich Lust habe, nutze ich auch das Wii Fit. Ans Ring Fit traute ich mich bisher nicht dran. Dehnungsübungen mit Bändern mache ich auch jeden zweiten Tag. Alles steigerungsfähig, aber meine Schmerzen hindern mich auch häufiger. Hinzu kommt derzeit Schwindel durch Verspannungen.

Links Höchstgewicht 158 kg und rechts 114 kg

Ich habe seit der Anmeldung zur Operation knapp 40 Kilo Gewicht verloren. Natürlich gibt es da deutliche körperliche Veränderungen. Zunächst nimmt ja jeder an, dass meine Schmerzen besser werden würden. Dem ist nicht so. Meine Schmerzen sind im Gegenteil sogar stärker geworden. Vor allem nachts triggern sie mich stark. Ich wache morgens auf und stehe erstmal einer Schmerzwand gegenüber. Mein gesamter Körper ist ein einziger Schmerz. Durch Bewegung lindert es sich ein wenig, aber der Grundschmerz an sich hat zugenommen.

Allerdings bewege ich mich besser. Treppen machen wir weniger aus. Ich laufe angenehmer, zwar weiterhin mit Rollator und das wird sich vermutlich auch nicht ändern, aber die Füße schmerzen etwas weniger. Dafür ärgert mich mein Fersensporn mehr.

Der Körper hat sich sehr stark verändert, das kann man an Fotos doch sehr deutlich sehen. Meine Kleidergröße ist obenrum von 58/60 runter auf 48/50 geschrumpft. Mein Unterkörper ist von 62/64 auf 52 runter gegangen. Damit einher ging natürlich ein sehr krasses Aussortieren von Kleidung, die ich bei Vinted versuche zu verkaufen. Ich war bei Kik und Ernstings und habe mir dort ein paar wenige neue Kleidungsstücke gekauft. Die meisten Kleidungsstücke bekam ich von meiner Mutter überreicht, da auch sie die Kleidergröße nach unten wechselte und mir nun so ziemlich alles von ihr passt.

Natürlich verändert sich auch die Haut. Mein Bauch erscheint mir oft fremd. Als wäre das gar nicht mehr meiner. Er wirkt so flach wenn ich liege und so wabbelig. Klar alles an mir wird wabbelig. Meine Oberweite neigt sich immer weiter gen Boden und erinnert mich an Luftballons ohne Luft…. Aber dass das passiert, wusste ich vorher. Mein Hintern hat sich auch „abgesenkt“. Die Haut an den Oberschenkeln beginnt zu hängen. Aber immerhin sind die Winkearme bislang erträglich. Das ist eine Zeit in der ich froh bin, dass ich meine Kompression habe. Sie gibt dann doch noch ein bissle „Form“.

111,5 kg

Ich kann aber zumindest mit dem Weniger an Gewicht besser Schwimmen. Statt nach einer Bahn bekam ich erst nach Bahn 3 einen Krampf. 🙂 Das ist ein großer Erfolg für mich.

Mein Zuckerwert hat sich deutlich verbessert und meine Nährstoffe scheinen im Gleichgewicht zu sein.

Mein Bluthochdruck gehört zumindest der Vergangenheit an. Den bin ich tatsächlich jetzt schon los geworden.


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.